Jubiläumsläufer ließen die Festung erbeben

10. DAK Festungslauf 2014 205„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, sagte vor vielen Jahren Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Nur gut dass sich zumindest einer nicht daran hielt. Jens Dzikowski hatte vor vielen Jahren, als er aus seiner alten Heimat in die Sächsische Schweiz zog, die Vision von einem Lauf auf die Festung Königstein. Der Blick auf das imposante Panorama verzauberte ihn. Am letzten Freitagabend feierte diese Vision nun ihren 10. Geburtstag. Und passend zum Jubiläum spielte diesmal auch das Wetter mit. Der DAK Festungslauf Königstein zog über 600 Läufer und Walker aus Deutschland, der Schweiz, der Niederlande und Tschechien an. Zur Premiere 2005 waren es 125. Allein im Städtchen Königstein warteten 550 Teilnehmer auf ihren Start über die 7,8 km. Gleichzeitig fand auf dem Plateau der Festung Königstein ein 1,8 km Schülerlauf statt.

Der lange Kanten war auch sehr gut besetzt. Sieger und Platzierte der letzten Jahre wollten bei der 10. Auflage ganz vorn mit dabei sein. Dennoch gab es einen klaren Favorit, der sich am Ende auch deutlich durchsetzte. Marc Schulze vom SSC Berlin wiederholte seinen Erfolg von 2008 und lief mit 28:59 Minuten die zweitbeste Zeit, die in der Geschichte des Königstein-Laufes erreicht wurde. Andre Fischer vom TSV Dresden wurde wie im Vorjahr Zweiter und Christian Flegel, Sieger von 2010, kam als Dritter ins Ziel. Die Stimmung auf der Festung war großartig. Viel Beifall gab es für die Akteure, die über den Anstieg der französischen Rampe das letzte Teilstück von 1,8 km in Angriff nahmen. Ob im Laufschritt oder schon im Gehen, ab allein oder in einer Gruppe, Respekt gab es für alle Festungsbezwinger.

Bei den Frauen verbesserte Eva Lamm (MSV Meusegast) den alten Streckenrekord deutlich auf 34:41 Minuten und gewann vor ihrer Schwester Anna (MSV Meusegast) und Anke Schaarschmidt aus Annaberg. Nach dem Zieleinlauf war auf dem Paradeplatz der Festung kein freies Fleckchen mehr zu finden. Und kaum im Ziel angekommen begann die Fachsimpelei unter den Teilnehmern, wurden erste Eindrücke ausgetauscht. Im Feld auch wieder die Läufer und Walker der 6. Sparkassen Panoramatour Sächsische Schweiz. Für sie war der Festungslauf Auftakt zu einer 3-Etappentour an dem Wochenende. Als fünfter Walker kam Christoph Höhne, Olympiasieger im 50 km-Gehen von Mexiko 1968, ins Ziel.

Die Siege im Schülerlauf gingen an Jonas Stephan (Königstein/5:24 min) und Aline Kresse (SV Einheit Bräunsdorf/5:41 min). Und auch eine Mannschaft von der Festung Königstein um Schließkapitän Clemens war auf diesem Teilstück entlang der Festungsmauer läuferisch aktiv. Die Team-Wertung blieb in der Region, ging an den MSV Meusegast/Runners Point mit Eva Lamm, Anna Lamm, Stefan Lamm und Karsten Porth.

Zum Geburtstag gibt es eigentlich Geschenke. Die gab es aber diesmal für die Gäste. Das fing mit den tollen Erinnerungsmedaillen an, die von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden für alle Finisher spendiert wurden. Geehrt wurden auch die 7 Läuferinnen und Läufer, die alle 10 Läufe bestritten haben. Christin Marx, Katrin Hofmann, Dietmar Müller, Uwe Hergt, Bernd Kretschmar, Gerhard Rödel und Jörg Fernbach genossen das Bad in der Menge. Für einen Hamburger Jungen bescherte der Festungslauf noch ein besonderes Erlebnis. Seine Startnummer wurde für einen Familien-Gutschein für das Elbe-Freizeitland gezogen. Lasse Benisch, Zweiter in der U 10 m und seine Mutter Britta, Fünfte in der W 40, freuten sich riesig.

Als alle Sieger gekürt waren stand noch ein letzter Programmpunkt an. Ostsächsische Sparkasse Dresden und schulz-Sportreisen Dresden hatten zusammengelegt und eine Laufreise im nächsten Frühjahr nach Barcelona, Rom oder Lissabon für eine Tombola bereitgestellt. Doch Alies Domaschke, Chefin vom ASB Königstein/Pirna, neben dem Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wichtigster Organisator des DAK Festungslaufes, musste unzählige Male in die große Glaskugel greifen, bevor der Gewinner feststand. Der glückliche ist Michael Gasch vom LV Limbach 2000. Er entschied sich für den Halbmarathon in Lissabon.

Als die Letzten am Freitagabend die Festung verließen schien bereits der Mond. Doch im nächsten Jahr wird es mit vielen ein Wiedersehen geben. Denn dem besonderen Reiz dieser Laufveranstaltung kann sich wohl kaum einer entziehen. Am 7. August 2015 gibt es deshalb die 11. Auflage.

Alle Ergebnisse unter www.triathlon-service.de. (WoVo)